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Corpus der barocken Deckenmalerei
in Deutschland (CbDD)

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Dokumentation, Interpretation und digitale Präsentation

Die architekturgebundene Deckenmalerei erlebte in der Frühen Neuzeit in Deutschland und in ganz Mitteleuropa eine einzigartige Blüte. Das Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland setzt sich die Erschließung, Erforschung und Vermittlung dieser künstlerischen Gattung zum Ziel. Drei Aufgaben stehen dabei im Mittelpunkt:

  1. Die systematische Aufarbeitung und Dokumentation der barocken Decken- und Wandmalereien in ihren architektonischen, historischen, ikonographischen und thematischen Zusammenhängen. Die Basis bilden dabei Quellen- und Archivrecherchen, Beschreibungen sowie umfassendem Bild- und Planmaterial, das neu angefertigt wird oder auf historische Bildquellen zurückgreift.
  2. Die Analyse und Interpretation der Werkkomplexe mit übergreifenden, überregionalen, auch interdisziplinären Fragestellungen zur Kunst und Geschichte der Frühen Neuzeit. Diese Querschnittsforschungen umfassen beispielsweise Künstler- und Auftraggeber-Netzwerke,  Konfessionalität, Standeshierarchien, den Kulturtransfer im gesamteuropäischen Rahmen, innovative künstlerische Techniken oder die Entwicklung der Perspektive in der Frühen Neuzeit.
  3. Die Entwicklung einer innovativen, interaktiven und multimedialen, digitalen Internetplattform zur Präsentation der Forschungsergebnisse. Tagungsakten oder Auszüge aus dem Corpus sollen in digitalen sowie gedruckten Publikationen erscheinen, die zu bestimmten Themenfeldern im Print-on-Demand-Verfahren hergestellt werden.

Historische Netzwerke

Die Denkmäler mit barocker Decken- und Wandmalerei in der Bundesrepublik Deutschland werden nach einem typologischen beziehungsweise modularen Vorgehen erschlossen. Dieses Vorgehen leitet sich vor allem aus den historischen, po­litischen, kulturellen, künstlerischen und gesellschaftlichen Netzwerken ab. Die Orientierung an den Netzwerken der Zeit erscheint sinnvoll, da es bei aller Zersplitterung der politischen Landkarte Deutschlands in der Frühen Neuzeit nicht an überregionalen, vielfach sogar europäisch ausgericheteten Verdbindungen fehlte.

Frühneuzeitliche Höfe und kirchliche Auftraggeber

Das künstlerische Hauptreferenzsystem für die Gattung der architekturgebundenen Malerei war in star­kem Maße die Welt der frühneuzeitlichen Höfe. Diese Bezüge sind auch für einen Großteil der kom­munalen, adeligen und bürgerlichen Bildwelten relevant. Hinzu treten als zweites Leitsystem die Vernetzungen der kirchlichen Auftraggeber.

Das Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland in vier Modulen

Aus diesen kulturpolitischen Referenzsystemen der Epoche leitet sich für die Durch­führung des Projektes eine Vorgehensweise in vier Modulen ab, die arbeitstechnisch zeitlich aufeinander folgen, wobei institutionelle Zusammenhänge nach Mög­lichkeit berücksichtigt werden.

  1. Höfe, Schlösser und Residenzen (Modul I)
  2. Kommunale, private, adelige und bürgerliche Bauten (Modul II)
  3. Klöster, Stifte und Kathedralen (Modul III)
  4. Pfarrkirchen, Wallfahrtskirchen und Kapellen (Modul IV)