Barocke Deckenmalerei in Deutschland
Die Decken- und Wandmalerei ist ein entscheidendes Element in der Gestaltung barocker Innenräume. Farbenprächtig und mit komplexen bildkünstlerischen Programmen bestimmt sie die frühneuzeitliche Architektur sozusagen von oben her, sowohl im kirchlichen wie im profanen Bereich: in Schlössern und Festsälen, in Kirchen und Klöstern, in Treppenhäusern oder Bibliotheken. In ganz Europa verbreitet, entfaltet dieses an die Architektur gebundene Bildmedium von der Mitte des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in den verschiedensten Techniken eine erstaunliche Vielfalt und Innovationskraft.
Analyse und Dokumentation von mehr als 4000 Kunstdenkmälern
Das Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland erforscht und publiziert die Decken- und Wandmalerei der Zeit zwischen etwa 1550 und 1800 auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.
Ein Bestand von über 4000 erhaltenen und rekonstruierbaren Kunstdenkmälern wird hier erstmalig umfassend dokumentiert, analysiert und präsentiert:
- in Texten und neu angefertigtem sowie historischem Bild- und Planmaterial,
- im kunsthistorischen, architektonischen und historischen Kontext,
- mit innovativen digitalen Techniken in einer online-basierten Datenbank.
Projektvorstellungen
Projektvorstellungen wurden publiziert in:
- Virtuelles Museum der Malerei - Vortrag Stephan Hoppe für den Freundeskreis des Instituts für Kunstgeschichte der LMU
- Zukunft des kunsthistorischen Publizierens (2021)
- Projektfilm zum Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland (2020)
- BR-Dokumentation: Wissenschaft mit langem Atem - Was bringt Langzeitforschung? (12/2019)
- Zeitschrift der Bayerischen Akademie der Wissenschaften "Akademie Aktuell" (2/2016)
- Broschüre der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften: "Wissensspeicher für die Zukunft" (2016)
- Mitteilungen der Residenzen-Kommission (12/2015)
Förderung und Kooperationen
Das Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland ist ein Forschungsprojekt im Akademienprogramm der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften. Es leistet einen grundlegenden Beitrag zur Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung unserer kulturellen Überlieferung und wird betreut von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.
Zwei Arbeitsstellen kooperieren unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Hoppe am Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München und am Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg der Philipps-Universität Marburg. Auf diese Weise wird die größtmögliche Qualität in der wissenschaftlichen Bearbeitung und der fotografischen Reproduktion der Objekte gewährleistet.
Das Projekt wurde Ende Oktober 2014 bewilligt. Projektbeginn: 1. April 2015. Es ist eine Laufzeit von 25 Jahren vorgesehen.